St.Pauli und sein FC - Stadtteil und Verein sind untrennbar miteinander verbunden. So verdankt der Club seinen sog. Mythos auch durch die Verankerung in einem Viertel, dem selbst ein Mythos angehängt wird. Wem sagen sie nichts, die Stichworte Reeperbahn, Hans Albers, Große Freiheit, Landungsbrücken, Herbertstraße, Cats, Davidwache, Star-Club, Dom, Silbersack, Schmidt und so weiter? Die Fülle, Dichte und Vielfältigkeit an Kneipen, Clubs, Theatern und Szene-Lokalen sucht in Deutschland seinesgleichen und lockt jährlich Millionen Touristen und Kiezgänger an. Doch der Stadtteil hat auch seine alternativen Seiten: St.Pauli war Hamburgs Zentrum der Hausbesetzerszene (wer erinnert sich nicht an die Schlachten um die Häuser an der Hafenstraße?), und vor allem im Schanzen- und Karoviertel zeugt heute ein buntes Gemisch an Bewohnern und Läden vom alternativen Touch des Quartiers.
Doch noch etwas sorgte für Aufsehen weit über die Stadtteilgrenzen hinaus: Der Fußball-Club St.Pauli von 1910! Seit Mitte der 80er Punks, Linke, Hausbesetzer, Studenten und sonstwie Alternative aus dem Stadtteil den Verein für sich entdeckten und verstärkt begannen, die brüchigen Traversen des Millerntor-Stadions zu bevölkern, wurde der Grundstein für das gelegt, was beim Bundesliga-Aufstieg 1988 vielfach als Mythos St.Pauli bezeichnet wurde. Tatsächlich wäre dieser Mythos des "etwas anderen Vereins" niemals ohne seine Lage im "etwas anderen Viertel" entstanden.

So ist es kein Wunder, daß sich viele Stadtteilbewohner, besonders die ärmeren Schichten, eher mit dem volksnahen FC St.Pauli identifizieren konnten als mit den vorrangig auf Touris ausgerichteten Rotlichtetablissements.

Heute wie damals hat der Verein natürlich auch Fans in ganz Hamburg bzw. ganz Europa. Die allermeisten wissen um die Wechselwirkung Verein Viertel und interessieren oder gar identifizieren sich auch mit dem Stadtteil. Viele zog es deshalb sogar nach St.Pauli, um Verein und Viertel möglichst nahe zu sein.

Die KARO-FAMILY steht, wie der Name schon verrät, in enger Beziehung zum Karoviertel und zum gesamten Stadtteil St.Pauli. 13 von 16 Familienmitgliedern (Tendenz steigend...) haben ihren Wohnsitz in oder um St.Pauli. Das Headquarter befindet sich in der Karolinenstraße, das Trainingsgelände an der Laiszstraße (Karoviertel). Alle Treffpunkte befinden sich auf St.Pauli. Man war an Hausbesetzungen bzw. Wohnprojekten im Viertel beteiligt. Alle Geschehnisse im Stadtteil werden mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, der Kampf um das Hafenkrankenhaus z.B. wurde aktiv begleitet.

Wer das andere St.Pauli kennenlernen will, fernab von TV-Berichten à la Pro Sieben oder RTL 2, sollte hierher ziehen. Denn so vielseitig dieser Stadtteil auch zu sein scheint, eines ist er mit Sicherheit nicht: langweilig!